Garagos war der Gott des Krieges, bevor er von Tempus besiegt wurde. Heute hat er viel von seiner Macht verloren, aber noch immer verbreiten die Anhänger des Gottes des blutigen Gemetzels und der Kriegstreiberei Angst und Schrecken.
Die Gottheit[]
Vermutungen zufolge war Garagos einst der Gott des Krieges im Westen Faerûns. Nachvollziehbar ist das heute kaum noch, man vermutet allerdings, dass Targus, der nesserische Gott des Krieges, und Garagos ein und dieselbe Gottheit darstellten, was jedoch nicht restlos geklärt ist. Sicher ist, dass Garagos bedeutende Kulte in Westtor und am Vilhongriff besaß und von Tempus entmachtet wurde. Es ist unsicher, ob der Herr der Schlachten den Herrn des Krieges nur im Kampf besiegte und damit als Gott des Krieges absetzte oder ob er ihn töte und er dank besonders treuer Anhänger später seine Existenz als Gott fortsetzen konnte. Heute ist Garagos keine bedeutende Macht mehr in Faerûn, auch wenn seine Anhänger sehr bemüht sind, sein Wort zu verkünden und in seinem Namen Angst und Schrecken zu verbreiten. Der Räuber verkörpert den Blutrausch, in den manche Krieger während der Schlacht verfallen, und das entsetzliche Gemetzel, das sie anrichten. Taktik, Strategie, die Organisation von Armeen etc. interessieren ihn hingegen nicht im geringsten.
Erscheinungen[]
Garagos Avatar ist der eines vierschrötigen, vernarbten, halb-nackten Riesen, der nach Belieben weitere Arme aus seinem Körper hervortreten lassen kann. Nie ist er mit weniger als fünf Armen gleichzeitig anzutreffen und in jeder Hand hält er eine andere Waffe, von der jeweils Blut tropft, das einen Nebel um ihn herum bildet, aus dem ein ständiges Wehklagen zu hören ist, das von seinen Priestern gerne als das "Lamenti der Geister der Zerschmetterten" bezeichnet wird, "deren Essenz nun in den blutigen See der Schlacht fließe". Die häufigste Manifestation Garagos zeigt sich in Gestalt einer etwa faustgroßen Nebelschwade aus scharlachroten Bluttröpfchen, die nicht selten vorher von seinen Anhängern in der Schlacht gesammelt wurden. Aus der Nebelschwade ist leise das für seinen Auftritt charakteristische Wehklagen zu hören und jedes Wesen empfindet ein sehr intensives Gefühl der Gefahr in der Nähe. Für Feinde des Garagos sind die Tropfen giftig, für seine Anhänger können sie verschiedene Auswirkungen haben, so zum Beispiel ihre Kampffähigkeiten für kurze Zeit zu steigern, sie zu heilen, gegen Angriffe zu schützen oder ihre Moral zu stärken und Furchteffekte zu bannen. Andere Manifestationen zeigen sich im Geräusch aufeinanderkrachender Waffen, während unsichtbare Waffen Gegner auf dem Schlachtfeld attackieren und auf diese Weise treue Anhänger seines Glaubens im Kampf unterstützen oder sie strafen, wenn sie gegen seine Leitlinien verstoßen, oder aber er induziert einen besonderen Blutrausch in einem seiner Anhänger.
Dogma[]
Frieden ist etwas für schwächliche Narren, der Krieg macht alle seine Teilnehmer stark, und nur im Kampf Mann gegen Mann kann so etwas wie Ehre erworben werden. Nur Feiglinge vermeiden eine Schlacht und jeder, der einen Feind aus dem Hinterhalt tötet oder von hinten ermordet, beweist damit nichts als Feigheit. Rückzug ist unter keinen Umständen akzeptabel, selbst gegenüber einem überlegenen Gegner, denn wenn das Herz des Kriegers für Garagos schlägt, wird er dem Krieger genügend Macht verleihen, um jeden Feind zu bezwingen.
Die Anhänger[]
Es gibt keine besonders gut strukturierte Garagos-Verehrung mehr, im Allgemeinen wird er von gewissenlosen Verbrechern angebetet, die regelmäßig Ortschaften plündern und brandschatzen, ebenso von besonders grausamen und sadistischen Kriegern und Barbaren, die ihn zum Teil auch zusätzlich um Hilfe bitten, während sie sonst anderen Göttern folgen. Eine organisierte Glaubensgemeinschaft existiert nicht, in manchen Ländern bekämpfen sie sich sogar gegenseitig und die älteste Kirche seines Namens in Westtor ist in viele Kulte zerfallen, die sich untereinander bekriegen.
Kirche[]
Die Kirche Garagos unterhält lose Kontakte zu den Roten Magiern, den Zhentarim, dem Eisernen Thron und den Schattendieben, aber um echte Bündnisse handelt es sich nicht. Von Garagos aus gibt es darüber hinaus ein direktes Verbot, gegen die Anhänger Shars vorzugehen, aber auch, sich mit ihnen zu verbünden. Der Hintergrund dieser Entscheidung liegt vollends im Dunkeln.
Bruderschaft des Blutes[]
Die wenigen Kreuzritter in Garagos Namen sind die Brüder des Blutes, die sich der Vernichtung der Feinde Garagos verschrieben haben. In der Regel kämpfen sie gegen die Anhänger Tempus, ein gegenwärtig völlig sinnloses Unterfangen, das zur Folge hat, dass sie nahezu alle ein sehr schnelles, blutiges Ende finden.
Feste und wichtige Zeremonien[]
Es gibt keine Festtage in Garagos Namen, allerdings einige erwähnenswerte Zeremonien. Die üblichste Art, sich Garagos Gunst zu versichern, ist das Töten eines Feindes in der Schlacht mit einem anschließenden Ausrufen seines Namens, wodurch der erschlagene Feind dem Gott gewidmet wird.
Bedeutung des Blut-Altars[]
In Schreinen und Tempeln Garagos ist das heilige Zentrum der aus Stein gehauene Blut-Altar. Das Gebet beginnt stets mit dem Verteilen von frischem Blut in die aufgestellten Gefäße, dann ersucht der Betende den Meister Aller Waffen, sein Versprechen anzuhören, das sich auf garagosgefällige Taten während der nächsten Schlacht bezieht. Anschließend wird Garagos um Hilfe, Stärke oder Führung gebeten. Blut-Fest : Das Blutfest findet dann statt, wenn sieben oder mehr Garagathaner sich an einem Ort aufhalten, eine sehr eigentümliche, brutale und martialische Art des Feierns, bei der es zum guten Ton gehört, wenigstens einen Teil des verzehrten Essens unmittelbar zuvor zu schlachten und blutig zu essen.
Initiationsritus[]
Als Vorbereitung für den Initiationsritus eines Novizen anlässlich seiner Aufnahme als vollwertiger Priester werden von ihm - alleinig unterstützt von Priestern - mehrere gefährliche Monster erlegt. Während des nächsten Blutfestes ist es daraufhin üblich, die Hände des Anwärters in das Blut dieser Kreaturen zu tauchen und dann mit Blut das Symbol des Garagos auf seinen Körper zu malen.
Heilige Stätten[]
Kennzeichnen der Tempel und Schreine des Garagos ist der Blutaltar, ein aus Stein gehauener Altar mit mehreren Gefäßen zur Durchführung der blutigen Rituale. In der Regel befinden sie sich im Untergrund, selbst in Städten, in denen finstere Götter gefördert werden, zu denen Garagos fast schon gehört.
Haus des Stahls[]
Der Bereich um die Stadt Westtor ist das älteste Zentrum der Garagos-Kirche und bis heute finden sich im Untergrund und in den Kanälen einige Schreine und Altäre, in der Regel in der Hand diverser Kulte. Es gibt allerdings nach wie vor einen Tempel, das von vielen belebten Schwertern bewachte Haus des Stahls, das sich ebenfalls nicht offen in der Stadt befindet. Es steht unter der Leitung des ambitionierten Priesters Chaless dem Grausamen, der dort eine Schar von Mördern, Geächteten und Halb-Ork-Schlägern um sich versammelt hat.
Tal des Räubers[]
Das Tal des Räubers in Yondath beherrbergt den gegenwärtig bedeutensten Tempel des Garagos unter der Leitung von Ounadar, dem in Blut Getränkten, der dort eine größere Gruppe von Berserkern, Kriminellen und generell rücksichtlos gewalttätigen Wesen um sich versammelt hat und den Traum verfolgt, Westtor anzugreifen und einzunehmen.
Gosra[]
Ein weiterer erwähnenswerter Tempel wurde erst kürzlich in Gosra fertiggstellt und viele Gruppen der Kirche haben sich daran beteiligt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kämpfe über die Vorherrschaft über diesen Tempel durch nichts mehr zu stoppen sind, bis dato hält die Präsenz der Kirche des Tempus die Garagathaner auf Trabb, es wird vermutet, dass die Tempusiten eine große Armee aufstellen, um den Tempel dem Erdboden gleichzumachen.
Die Priesterschaft[]
Die Priesterschaft besteht etwa zu 45% aus Klerikern, 40% Bluträubern, 10% Kreuzrittern (die zur Bruderschaft des Blutes gehören) und 5% Schamanen. Der Anteil der Schamanen war früher deutlich höher, allerdings sind viele nach Garagos Fall zu Tempus konvertiert. Schamanen finden sich generell nicht in den besser organisierten Splittergruppen der Kirche. Garagathaner verbringen ihre Zeit damit, Unfrieden zu verbreiten und Kämpfe und Kriege auszulösen, manche aus dem Verborgenen heraus mit dem Mittel der Intrige, manche mit einem Auftreten von schockierender Brutalität. Höherrangige Priester kümmern sich um das nahezu unmögliche Unterfangen, die Kirche zu organisieren und ein Netzwerk von Sympathisanten, Informanten, Spionen und Gläubigen aufzubauen und zu pflegen und diese Leute auch auszubilden, während die höchsten Priester in der Regel mit Machtkämpfen beschäftigt sind, um an die Spitze einer der vielen, unabhängigen Kirchen zu gelangen oder dort zu bleiben. Misstrauen gegenüber den eigenen Informanten und Agenten ist an der Tagesordnung, da deren Erfolg und Misserfolg auf den zurückfällt, der sie betreut, was auch immer wieder interne Konflikte hervorruft. Das Heilige Symbol der meisten Priester besteht aus der bevorzugten Waffe des Garagos, dem Tentacus, mit dessen Umgang die Priester auch vertraut sind. Die typische Kleidung der Priester besteht aus der besten Rüstung, die sie auftreiben können, auch wenn diese meistens durch viele Schlachten gezeichnet ist. Auch wenn Garagos selbst niemals eine Rüstung trägt, nimmt er keinerlei Anstoß daran, wenn seine Getreuen auf solche Hilfsmittel zurückgreifen. Üblich ist es darüber hinaus, rote Handschuhe und Stiefel zu tragen, während Hohepriester zusätzlich rote Umhänge oder Wappenröcke mit sich tragen. Als Verzierungen werden oft Anstecknadeln oder Gürtelschnallen benutzt, die dem Tentacus nachempfunden sind. Die Gewänder der Bluträuber sind mit Ornamenten versehen, die Blutstropfen symbolisieren. Einen Unterschied zwischen zeremonieller Kleidung und Reisekleidung besteht nicht.
Organisation[]
Die Kirche des Garagos ist höchst chaotisch, zersplittert in mehrere kleine, voneinander unabhängige Glaubensgemeinschaften und Kulte. Jeweils zwei größere Gruppen kämpfen um die Vorherrschaft in Amn und Tethyr, eine andere Gruppe versucht, Einfluss an der Schwertküste zu erlangen. Die größte Gruppe im Bereich von Westtor residiert in Yondath und wird von zwei Gruppen attackiert, von denen eine aus dem Großen Tal kommt und sich von dort aus ausbreiten möchte, während die andere sich in Raurin festgesetzt hat. Ein ausgefeiltes Rangsystem gibt es nicht, lediglich einige grundlegende Bezeichnungen. Die normale Anrede unter Garagathanern lautet "Blutbruder" oder "Blutschwester", die zusätzliche Bezeichnung "Hoher" wird für jeweils mächtigere Priester benutzt. Grundsätzliche Ränge der Kirche lauten: • Bittsteller (Novize) • Priester(in) des Blutes (Voll ausgebildeter Priester) • Fürst(in) des Raubes (Erfahrene Priester) • Auserwählte (Veteranen in leitender Funktion) Gerade der letzte dieser Ränge wird meist durch Fantasietitel aufgewertet, deren Wahl dem jeweiligen Träger obliegt.
Quellen[]
- Eric L. Boyd, Erik Mona (Mai 2002). Faiths and Pantheons. Wizards of the Coast. ISBN 0-7869-2759-3.
- Ed Greenwood, Sean K. Reynolds, Skip Williams, Rob Heinsoo (Juni 2001). Forgotten Realms Campaign Setting 3rd Edition. Wizards of the Coast. ISBN 0-7869-1836-5.
- Bruce R. Cordell, Ed Greenwood, Chris Sims (August 2008). Forgotten Realms Campaign Guide. Wizards of the Coast. ISBN 0-7869-4924-4.